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Schlehen Immunsaft - dein Boost für die kalte Jahreszeit

Autorenbild: Gertraud FußederGertraud Fußeder

Schlehen Immunsaft
Schlehen-Immunsaft


SCHLEHEN!!! Jetzt im Herbst leuchten die blauen Beeren überall in den Hecken. Sie verführen direkt dazu, dass man sie einfach pflückt und in den Mund steckt. Doch hast du schon einmal eine rohe Schlehe gegessen? Wenn ja, weißt du wahrscheinlich, wie es sich anfühlt, wenn es einem im wahrsten Sinne des Wortes das Gesicht verzieht. Verantwortlich dafür ist die adstringierende (zusammenziehende) Wirkung der in der Schlehe enthaltenen Gerbstoffe. Dennoch - bzw. gerade deswegen - sollten wir die Schlehen regelmäßig auf unseren Speiseplan setzen. Gerbstoffe sind nämlich für unseren Körper sehr wertvoll. Des weiteren trumpft die Schlehe mit vielen hilfreichen Inhaltsstoffen auf, weshalb die Früchte des Schwarzdorns oder auch Schlehdorns seit Jahrtausenden als Nahrungs- und Heilmittel eingesetzt werden. Doch wie soll man nun die Schlehen zu sich nehmen? Schließlich ist es nicht gerade angenehm, täglich das Gesicht verziehen zu müssen😀

"Schlehensaft ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, von dem lokalen Superfood zu profitieren und durch tägliche Einnahme sein Immunsystem langfristig zu stärken!"

PS: das Rezept habe ich auch als Videoanleitung zusammengefasst.


Inhalt


1. Was du dazu brauchst

Grundsätzlich brauchst du zur Herstellung des Schlehensaftes nicht viel. Die korrekte Herstellung dauert zwar ein paar Tage, aber die benötigte Ausrüstung gehört zu den Küchenbasics.

Ausrüstung:

  1. Einen großen Kochtopf (Platz für 1kg Schlehen und 1,5 Liter Wasser)

  2. Ein großes Küchensieb

  3. Einen zweiten Kochtopf: hier reicht mittlere Größe (Platz für ca. 2 Liter Saft)

  4. Einen Kochlöffel zum Rühren

Nun zu den Zutaten für den Schlehen-Immunsaft. Im ersten Teil gebe ich dir die Zutaten für das Basisrezept. Da der Saft natürlich je nach Geschmack individuell abgewandelt werden kann, gebe ich dir unter "Optionales" noch ein paar Ideen, wie du den Saft individualisieren kannst.


Für das Basisrezept:

  1. 1kg Schlehen

  2. 1,5l Wasser

Optionales:

  1. Zucker (100g pro 1kg Schlehen). Die Zuckerart ist egal. Grundsätzlich bin ich kein Fan von Zucker, aber hier ist er auf meiner Empfehlungsliste. Warum? Zucker konserviert und wirkt dem bitteren Geschmack der Schlehen etwas entgegen. Vor allem sinnvoll, wenn der Saft auch für Kinder oder Schleckermäulchen gedacht ist. Wem der bittere und säuerliche Geschmack der Schlehen nichts macht, der kann natürlich auch die "gesunde" Variante für sich wählen.

  2. Zimtstange

  3. Zitrone, Orange

  4. Honig




2. Zubereitung des Schlehensaftes

Nun zur Zubereitung. Wie bereits erwähnt fordert die Herstellung von Schlehensaft etwas Zeit. Warum erfährst du nun:

  1. Früchte sammeln

  2. Optional: Früchte waschen. Warum Optional? Früchte, die ich sofort verwende, wasche ich nur, wenn sie auch wirklich dreckig sind. Andernfalls lasse ich das wertvolle "Leben" auf der Oberfläche der Haut bestehen. Dieses ist nämlich auch genau das, was unser Mikrobiom bzw. unsere Darmflora lieben. Wenn ich Früchte für Vorrat verarbeite, wie hier z. B. Schlehensaft in größerer Menge, wasche ich das Obst, damit das Konservieren auch klappt.

  3. Optional: Früchte einfrieren. Warum optional? > siehe Abschnitt "Brauchen Schlehen Frost?"

  4. Schlehen in den großen Topf geben und Wasser aufkochen. Das kochende Wasser über die Schlehen gießen.

  5. 24h warten. Die Schlehen werden im Wasser quasi "ausgezogen". Die Schlehen musst du während dieser Zeit nicht rühren oder ausdrücken.

  6. Nach den 24h seihst du die Früchte ab und fängst den Saft in dem kleineren Topf auf. Diesen Saft kochst du nun auf und gießt ihn wieder über die bereits verwendeten Schlehen. Nun heißt es wieder 24h warten.

  7. Den ganzen Vorgang wiederholst du nun 3-5 mal. Je mehr Runden du drehst, desto dunkler wird der Saft und desto mehr Inhaltsstoffe werden aus den Schlehen ausgezogen.

  8. Nachdem du die Schlehen das letzte Mal aufgekocht hast, gibst du deine optional gewählten Zutaten hinzu. Du rührst den Zucker oder Honig unter, bis er sich komplett aufgelöst hat, oder gibst für den Geschmack etwas Zitrone, Zimt oder Orange bei.

  9. Nun füllst du den heißen Saft in eine sterile Flasche ab. Bei kühler und dunkler Lagerung hält der Saft sich mehrere Monate bzw. mehrere Jahre. Wenn du die zuckerfreie Variante wählst, kann der Saft etwas früher verderben.

Im Folgenden habe ich noch ein Video für euch mit der Detailanleitung:




3. Warum ist die Schlehe so wertvoll?

Schlehen sind echte Booster - vor allem sind sie bis in den späten Herbst frisch verfügbar, was sie ebenfalls besonders


macht. Wieder einmal ist es eine Pflanze, die in Massen direkt vor unserer Nase wächst, welche mit eindrucksvollen Inhaltsstoffen glänzt. Vor allem sind folgende hervorzuheben:

  • Bitterstoffe

  • Gerbstoffe

  • Vitamin C

  • Mineralien wie Eisen, Kalium, Natrium, Magnesium und Calcium

  • Anthocyane (sekundäre Pflanzenstoffe, welche die tiefblaue Farbe geben)

Aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe können uns Schlehen bei vielen täglichen Herausforderungen unterstützen. Mir bekannte Anwendungen sind folgende:


Wie du vielleicht bereits weißt sind Vitamin C und Anthocyane mitunter die bekanntesten Antioxidantien, welche bekanntlich deinem Immunsystem unter anderem im Kampf gegen Viren und Bakterien helfen, dein Herz stärken, aber auch deine Haut ganz einfach jünger aussehen lassen. Was genau antioxidativ bedeutet und wobei dich Antioxidantien unterstützen, habe ich im Artikel zum Rotklee beschrieben. Zusätzlich sind Bitterstoffe gut für unseren Magen und die Verdauung, da sie z.B. die Produktion von Magensäften anregen. Ihr seht: Die Schlehe ist nicht nur schön anzusehen sondern auch an echter Allrounder in der Hausapotheke.

 

4. Brauchen Schlehen Frost?

Überall liest man, dass die Schlehen erst nach dem ersten Frost zu ernten seien. Doch warum ist das so? Schlehen haben einen extrem hohen Gehalt an Bitterstoffen und Gerbstoffen. Für unseren Organismus wie oben beschrieben eigentlich sehr wertvoll, doch in hohen Mengen können diese Stoffe Unbehagen und eventuell Magenverstimmungen auslösen. Zusätzlich ist sowohl unser Verdauungstrakt als auch unser Geschmackssinn aufgrund des westlichen Ernährungsstil ganz einfach nicht mehr an diese Stoffe gewöhnt.


Nun zurück zum Frost: Sind die Früchte einmal durchgefroren, werden ihre Zellwände durchlässiger und die Stärke wird in Zucker umgewandelt. Zudem sinkt der Gerbstoffgehalt. Das hat zur Folge, dass die Früchte milder schmecken. Deshalb wartet man ab, bis die Natur das schonend durch die ersten Nachtfröste erledigt.


Fazit: Die Schlehen können auch ohne vorherigen Frost verwendet werden! Sie schmecken dann einfach etwas bitterer, haben aber auch noch mehr Inhaltsstoffe. Jeder muss aber für sich herausfinden, ob er "ungefrorene" Schlehen verträgt, welche Menge gut ist und ob sie ihm schmecken. Es soll ja auch keine Qual sein, jeden Morgen den Saft zu trinken 😊


PS: Mehr zur Schlehe erfährst du im separaten Artikel zur Schlehe.


 

5. Zucker zugeben: ja oder nein

Grundsätzlich bin ich kein Fan von Zucker, egal in welcher Ausführung. Ab und zu bringt er aber einige Vorteile mit sich:

  • Zucker konserviert: Durch seine hygroskopische, das heißt wasserbindende Wirkung, konserviert Zucker auf natürliche Art und Weise. Den Mikroorganismen wird das lebenswichtige Wasser entzogen, weshalb sie sich nicht verbreiten können. Bakterien etc.. haben so keine Chance.

  • Zucker süßt: Vor allem bei extrem bitteren oder sauren Früchten - wie z.B. die Schlehe - macht es Sinn zusätzlich zu süßen.

Am Ende des Tages muss jeder selbst entscheiden, ober er Zucker verwenden will oder nicht. Geht es einem lediglich um den süßen Geschmack, kann man gut auf gesündere Alternativen zurückgreifen oder einfach reduzieren. Bitter und sauer sind so und so sehr gesunde Geschmacksrichtungen, welche in unserer westlichen Ernährung zu wenig vorkommen 😊 Geht es um die Konservierung, kommt man oft nicht an der Verwendung von Zucker vorbei.

 

In diesem Sinne, viel Spaß beim Herstellen deines Schlehen-Immunsafts! Über Feedback und Erfahrungsberichte freue ich mich natürlich sehr. 😊


Beste Grüße Gertraud









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Ich distanziere mich von jeglichen Heilaussagen oder Heilwirkungen. Alle Aussagen, die hier getroffen wurden, dienen der allgemeinen Information zur Pflanze. Die Quellen für meine Inhalte sind unzählige Sachbücher von Autoren wie z.B. Doris Grappendorf, persönliche Weiterbildungen, sowie Erfahrungen und Überlieferungen. Ein Heilversprechen zu geben, ist nicht gewollt und wäre auch nicht seriös. Was ich euch versprechen kann, dass ich alle Informationen überprüfe und nur für mich seriöse Quellen verwende. Es ist mir ein Anliegen, aufzuzeigen, in welcher Art und Weise man die vorgestellten Pflanzen in die Ernährung integrieren oder daraus wohltuende Kosmetik herstellen kann. Es wird keine Empfehlung zur Behandlung von Krankheiten gegeben. Bitte in jedem Krankheitsfall einen Arzt aufsuchen. 

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