Der Baldrian (lat. Valeriana officinalis)
Wie unter den Menschen, gibt es auch unter den Pflanzen Persönlichkeiten, die Aufgrund ihrer Eigenschaften zu den ganz Großen zählen. Eine davon ist der Baldrian. All-heal (Allesheiler), wie er im Englischen genannt wird, hat zahlreiche Wirkungen, die ihn schon seit Jahrhunderten als eine der wichtigsten Heilpflanzen auszeichnet.
Im Mittelalter gehörte Baldrian zu den sogenannten "Theriakkräutern", die sogar vor der Pest schützen sollten. Die Theriak Rezepturen waren streng geheim und sehr teuer. Auch als die Pest schon lange vorbei war, wurde Baldrian vorbeugend gegen Ansteckung verschiedener Krankheiten verwendet.
Gegen die Fallsucht, als Liebesmittel oder zum Beruhigen der Neven, fand Baldrian schon früh Verwendung.
Doch nicht nur der Mensch hat Freude mit Baldrian. Besonders beliebt ist er bei Katzen, was ihm auch den Namen Katzenbuckel oder Katzengeil verlieh. Aber auch Bienen, Regenwürmer und Ratten zieht der Baldrian magisch an. So soll der Sage nach, der Rattenfänger von Hameln nur so erfolgreich gewesen sein, weil er die Ratten mit Baldrian lockte.
Inhalt
1. Exkurs - Magie und Mythologie von Baldrian
2.1 Namensdeutung
2.2 Astrologische Zuordnung
2.3 Farbe, Form und Beschaffenheit
2.4 Die 4 Elemente des Baldrians
3. Pflanzenportrait: Baldrian
4.1 Baldrian erkennen
4.2 Baldrian verwechseln
4. Inhaltsstoffe des Baldrains
6.1 Baldrian richtig ernten
6.2 Erntezeitpunkt
6. Baldrian - Verwendung, Anwendung, Wirkung, Nebenwirkung und Kontraindikationen
7.1 Baldrian in der Hausapotheke
7.2 Baldrian Kontraindikationen und Nebenwirkungen
8.1 Baldrianwurzel
1. Exkurs - Magie und Mythologie von Baldrian
Zahlreiche Mythen und Geschichten ranken sich um den Baldrian. Jesus soll in Bethanien mit Nardenöl gesalbt worden sein, welches aus dem indischen Baldrian hergestellt wird.
Eine weitere Überlieferung besagt, dass ein an der Zimmerdecke aufgehängter Baldrian ins Schwingen gerät, wenn eine Person den Raum betritt, die einen Böses will.
Bienenstöcke werden gerne mit Baldrian ausgelegt, da es den Zuzug vieler Bienenvölker bewirken soll.
Aus dem Anglerlatein stammt die These, dass mehr Fische gefangen werden, wenn die Würmer vorher mit Baldrian in Berührung kommen.
Baldrian ist an Bachläufen, feuchten Auen, Uferrändern und verborgenen Quellen heimisch. Deshalb gilt er auch als Pflanze der Elfen und Wassernymphen, die in mondhellen Nächten über die zarten Blüten schweben.
2. Signatur des Baldrians
Im Altertum war das Anwenden der Signaturenlehre weit verbreitet. Die Signaturenlehre beruht auf der Annahme, dass alles in Beziehung steht. Farbe, Form, Duft und einige weitere Beschaffenheiten verband man mit Elementen, Planeten oder Eigenschaften. Diese wiederum stehen in Beziehung mit dem menschlichen Körper, Geist und Seele. Moderne Forschung von heute kann mit Beobachtungen aus dieser Lehre verglichen werden und es ist nicht verwunderlich, dass sich so manches bestätigt.
Als Luft- und Lichtpflanze vermittelt Baldrian Helle und Leichtigkeit.
2.1 Namensdeutung
Baldrian - Valeriana officinalis
Im Baldrian sahen die Germanen die Kräfte des Baldur, dem Gott des Lichtes, der Reinheit und Güte. Er galt als der "Hilfsbereiteste" under den Göttern und genauso sahen sie den Baldrian, der bei vielen Leiden Linderung versprach.
hier kann man so viel heraus hören; ich möchte euch einfach kurz meine Interpretation in Stichpunkten aufzählen:
Helligkeit
Leichtigkeit
Beruhigung
Stärkung
Ausgeglichenheit
Angstlösend
Mut
Widerstandskraft
Abwehr
und noch einige weitere
Was bedeutet Valeriana?
Der Ursprung dieser Bezeichnung stammt vom Lateinischen "valere" was kräftig sein, sich wohl befinden, bedeutet.
Namen im Volksmund
Baldrian ist mit vielen verschiedenen Volksnamen bekannt. Stinkwurz, Mondwurz, Angstwurz oder Katzenkraut sind einige davon.
2.2 astrologische Zuordnung Baldrian
Der Baldrian wird den Planeten Mond und Merkur zugeordnet.
2.3 Farbe, Form und Beschaffenheit des Baldrians
Farbe weiß bis blassrosa: Die Farbe weiß deutet auf mondregierte Organe wie das Gehirn hin
Blätter: An den Stängeln wachsen die dunkelgrünen Blattpaare wedelförmig mit sechs bis zehn lanzettartigen Segmenten. Die Blätter sehen wie zerrissen aus, was auf innere Unruhe und Zerrissenheit hindeutet
Stängel: Die einzelnen Stängel sind hohl und zerfurcht.
Wurzeln: Die zahlreichen kleinen Würzelchen, erinnern an das unübersichtliche Nerven- oder Gefäßgeflecht des Gehirns. So lässt sich die Wirkung des Baldrians auf das Nervensystem leicht herleiten.
2.4 Das Element des Baldrians
Nur wenige Pflanzen beherbergen die Energien der vier Elemente - Feuer, Erde, Wasser, Luft - Die vier Mütter aller Dinge. Der Baldrian gehört zu dem Element Wasser.
Wasser 💧
3. Pflanzenportrait Baldrian
3.1 Baldrian erkennen
Wildkräuter erkennen erfordert oft einen zweiten Blick. Wie kannst du nun den Baldrian erkennen? Baldrian wächst auf feuchten Böden und kann bis zu 1,5 m hoch werden. Eine Kultivierung im Garten ist möglich. Auf folgende Merkmale solltest du achten, um den Löwenzahn sicher zu bestimmen:
Blüten: die weiß-rosa Einzelblüten haben 5 Blütenblätter, dabei sind die Blütenstände paarig mit endständigen spitz auslaufenden Blütenblattstand angeordnet. Die Blütenstände sind gestielt mit schmalen Laubblättern an der Basis
Samen: sie sind bis 0,5 cm lang, mit büscheliger Haarkrone an Oberseite
Blätter: Die Blätter bestehen aus paarig angeordneten Einzelblättern und einem Endblatt, sind länglich und am Rand gekerbt.
Wurzeln: sie sind außen braun und innen weißlich und haben viele Wurzelfasern
3.2 Baldrian verwechseln
Da die Blüten den Doldenblütlern ähnlich sind, kann Baldrian mit diesen verwechselt werden. Da es unter den Doldenblütlern zahlreiche giftige Pflanzen gibt, ist es besonders wichtig, bei der Ernte auf die genau Bestimmung des Baldrians zu achten. Wildkräuter sicher bestimmen ist die Grundvoraussetzung jeder Ernte.
4. Inhaltsstoffe Baldrian
Der Baldrian ist eine Pflanze zur Beruhigung, deren Inhaltsstoffe ausgleichende und beruhigende Wirkung zeigen. Die wichtigsten sind:
4.1 Ätherische Öle
beruhigend
4.2 Alkaloide
vielschichtige Wirkungen auf Wahrnehmung und Bewusstsein
4.3 Flavonoide
ausgleichend auf Blutdruck
5. Baldrian - Richtiges Ernten
5.1 Baldrian richtig ernten
Was kann man vom Baldrian ernten? Vom Baldrian werden die Wurzeln verwendet.
5.2 Wann soll Baldrian geerntet werden?
Die Baldrianwurzel wird im von September bis zum Winter ausgegraben, getrocknet und als Teedroge verwendet.
6. Baldrian- Verwendung, Anwendung, Wirkung, Nebenwirkung und Kontraindikationen
6.1 Baldrian in der Hausapotheke
Eine eigene Hausapotheke mit Wildkräutern zu bestücken, ist nicht schwer - Meiner Meinung sollte immer ein getrockneter Vorrat von Baldrianwurzeln im Haushalt sein. Daraus kannst du schnell einen Tee zubereiten oder ihn zielgerichtet in andere Teemischungen beimengen.
Wofür wird die Teedroge verwendet?
Nervosität
ängstliche Unruhe
Schlafstörungen
Nervöse Herzbeschwerden
Menstruationskrämpfe
und zahlreiche mehr
Rezeptur für Baldriantee:
2 TL der getrockneten Wurzel morgens in Tasse mit ca. 200 ml kalt ansetzen und 12 Stunden ziehen lassen, vor der Einnahme am Abend leicht erwärmen und schluckweise Trinken
6.2 Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen es zu einer gegenteiligen Wirkung, wie Unruhezustände und Schlaflosigkeit kommen.
Wechselwirkungen
Sind mit anderen Hypnotika, Sedativa und Anxiolytika möglich
Baldrian in der Kommission E
Bezeichnung des Arzneimittels
Valerianae radix
Bestandteile des Arzneimittels
Baldrian enthält zahlreiche und unterschiedliche Naturstoffe. Diese sind unter anderem:
Mono- und Sesquiterpene, Iridoide, Lignane, Flavonoide und Alkaloide, wobei ein Teil der Inhaltsstoffe erst beim Trocknen entsteht, sowie ätherisches Öl.
Pharmakologische Eigenschaften, Toxikologie
Verbesserung der Einschlafzeit, Schlafqualität und die Befindlichkeit ohne Hangover am Folgetag sind laut Wichtl-Teedrogen, in klinischen Studien bestätigt.
Anwendungsgebiete
Volksmedizinisch fand die Verwendung von Baldrianwurzel als krampfstillendes Mittel, sowie "in allen krampfartigen und konvulsivischen Krankheiten, gegen die fallende Sucht und bei hysterischen Anfällen", sowie als Wurmmittel statt.
Kommission E: Unruhezustände, nervös bedingte Einschlafstörungen
ESCOP: Linderung zeitweise auftretender leichter nervaler Anspannung und/oder Einschlafstörungen
Dosierung
allgemein empfohlen, soweit nicht anders verordnet:
600 mg Trockenextrakt pro Tag
Art der Anwendung
Teezubereitung, Baldriantinktur, sowie zahlreiche fertige Präparate
Im Bundesanzeiger veröffentlicht unter:
Nr. 90 vom 15.5.1985 publiziert im Bundesanzeiger
Nr. 50 vom 13.3.1990 berichtigte Monographie der Kommission E des Bundesgesundheitsamtes
Quellenangaben
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Pflanzen sicher erkennen
Inhaltsstoffe, wofür verwenden - richtig anwenden
Signaturenlehre, Wesen, Botschaft der Pflanze
astrologische Zuordnung der Pflanzen und deren Bedeutung
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