Der Thymian (lat. Thymus vulgaris)
Der Thymian mit seinen sage und schreibe über 300 Arten, ist eine stark aromatisch duftende Pflanze, die schon seit Urzeiten als „Antibiotika der armen Leute“ verwendet wurde. Obwohl er vom Wuchs eher eine "kleine" Heilpflanze ist, zählt er zu den ganz Großen, was seine Wirkung betrifft. Er stärkt die Abwehrkräfte, egal ob bei innerlicher Anwendung oder als Räucherkraut. Auch als Gewürz wird er vor allem in der mediterranen Küche verwendet.
Laut Experten soll das hohe Gesundheitsniveau der Franzosen von dem großen Konsum von Knoblauch, Zwiebeln und Thymian kommen. Thymian ist in den Bouquets garnis enthalten, den Kräutersträußen, die mitgekocht werden. Interessant ist auch, dass die alten Griechen kaum Verwendung für Thymian fanden, während ihn die Römer als Gewürz für Käse und Schnaps sehr schätzten.
In der Traditionellen chinesischen Medizin zählt Thymian zu den Yang Pflanzen, und dadurch zählt er zu den anregenden Heilpflanzen, die zu Mut und Kraft verhelfen können.
Er gehört zur Familie der Lippenblütler und zieht Bienen und Hummeln magisch an.
Häufig findet auch der wilde Thymian (= Quendel) Verwendung, wobei dieser oft nicht so aromatisch ist wie die Gartenform. Thymian und Quendel haben ähnliche Wirkung.
Inhalt
1. Exkurs - Magie und Mythologie von Thymian
2.1 Namensdeutung
2.2 Astrologische Zuordnung
2.3 Farbe, Form und Beschaffenheit
3. Pflanzenportrait: Thymian
3.1 Thymian erkennen
3.2 Thymian verwechseln
4. Inhaltsstoffe des Thymian
5.1 Thymian richtig ernten
5.2 Erntezeitpunkt
6.1 Thymian in der Hausapotheke
6.2 Thymian Kontraindikationen und Nebenwirkungen
7.1 Thymian in der Hausapotheke
7.2 Kulinarik
7.3 Räuchern
8.1 Thymian
1. Exkurs - Magie und Mythologie von Thymian
Aufgrund der angeblich aphrodisierenden Wirkung wurde Thymian den Göttinnen Venus und Aphrodite geweiht. Um Erfolg zu haben, schenkten Bittsteller der Venus Rosen und Thymian. Und auch die Musen freuten sich über Thymiangeschenke. Im Mittelalter erhielten Ritter von ihren Damen mit Thymian und Bienen bestickte Tücher um ihren Mut zu steigern. Thymian galt schon seit jeher als Pflanze, die vor bösen Einflüssen schützen soll. Auch als Frauenpflanze ist Thymian bekannt. Er wurde mit der Göttin Freya, Frau Holle oder der Jungfrau Maria assoziiert und mit ihnen zahlreiche Mythen und Bräuche.
Traditionelle Verwendung:
Dioscorides: Thymian treibt Nässe aus u. beseitigt klebrigen Schleim aus Brust, hilft bei Atemschwierigkeiten und Kurzatmigkeit
Gerard: Thymian hilft bei Lethargie, Raserei, Wahnsinn; hilft Menschen mit ängstlichem, melancholischen oder gestörten Gemüt
Felter u. Lloyd: Thymian wirkt stimulierend während der Genesungsphase von schwächenden Krankheiten, ist blähungstreibend, unterstützt schwachen, reizbaren Magen, bei Blähungen, Koliken, Kopfschmerzen, Hysterie und Keuchhusten
2. Signatur des Thymians
Im Altertum war das Anwenden der Signaturenlehre weit verbreitet. Die Signaturenlehre beruht auf der Annahme, dass alles in Beziehung steht. Farbe, Form, Duft und einige weitere Beschaffenheiten verband man mit Elementen, Planeten oder Eigenschaften. Diese wiederum stehen in Beziehung mit dem menschlichen Körper, Geist und Seele. Moderne Forschung von heute kann mit Beobachtungen aus dieser Lehre verglichen werden und es ist nicht verwunderlich, dass sich so manches bestätigt.
Alleine der Lebensraum des Thymians auf mageren Böden, vom heißen Mittelmeerklima, bis auf eine Höhe von 2000 m zeigt die Stärke und den Überlebenswillen der doch so zarten Heilpflanze. Und daraus kann auch auf die starke Heilwirkung des Thymians geschlossen werden.
2.1 Namensdeutung
Thymian - Thymus vulgaris
Das Wort Thymian stammt vom Griechischen "thymon", was "Räuchern" oder "Brandopfer" bedeutet.
Namen im Volksmund
Thymian ist mit vielen verschiedenen Volksnamen bekannt, wie Quendel, Bienenkraut, Gartenthymian, Immenkraut
2.2 astrologische Zuordnung Thymians
Thymian wird den Planeten Venus und Mars zugeordnet.
2.3 Farbe, Form und Beschaffenheit von Thymian
Thymian ist in unseren Breiten nicht frostfest. Auch starke Tages- und Nachtschwankungen der Temperatur verträgt Thymian nicht gut. Deshalb überlebt er den Winter nicht ohne Schutz. Im Gebirge ist Thymian unter der Schneedecke geschützt.
Farbe rosa bis lila, selten weiß: Die Blüten sind in kleinen Gruppen von je 3 bis 6 kleinen rosa, lila, selten weißen Blümchen angeordnet
Blätter: Die zahlreichen, winzigen, paarig angeordneten Blätter sind spitz, am Rand gebogen und auf der Unterseite mit weißem Flaum überzogen. Ihr Farbspektrum reicht von grau, über graugrün bis dunkelgrün. Auch mehrfarbige Blätter sind möglich
Stamm: der holzige, vielfach verzweigte, Stamm teilt sich in zarte Ästchen, an denen die kleinen Blätter sitzen
Wurzeln: Die Pfahlwurzel kann eine Tiefe von 20 cm erreichen, die sie braucht um Wasser aus der Tiefe zu holen
3. Pflanzenportrait Thymian
3.2 Thymian verwechseln
Es gibt keine Verwechslungen mit Thymian. Sein Duft ist unverwechselbar.
4. Inhaltsstoffe Thymian
4.1 Ätherische Öle mit Thymol
bronchospasmolytisch, sekretolytisch
4.2 Flavonoide,
vielschichtige Wirkungen
4.3 Triterpensäure
antimikrobielle Wirkungen
4.4 Gerbstoffe
5. Wirkungen des Thymian
viren- und bakterienhemmend
pilztötend
entzündungshemmend
sekretolytisch
krampflösend
expektorierend
wärmend
6. Thymian - Richtiges Ernten
6.1 Thymian richtig ernten
Was kann man vom Thymian ernten? Das blühende Kraut wird für Heilzwecke von Juni bis September kurz vor oder während der Blüte, geerntet.
Zum Würzen kann Thymian vom Frühjahr bis zum September verwendet werden.
7. Thymian- Verwendung, Anwendung, Wirkung, Nebenwirkung und Kontraindikationen
7.1 Thymian in der Hausapotheke
Eine eigene Hausapotheke mit Wildkräutern zu bestücken, ist nicht schwer - Meiner Meinung sollte immer ein getrockneter Vorrat von Thymianblätter im Haushalt sein, aber auch die Kultivierung im Topf ermöglicht eine ganzjährig Nutzung. Wobei hier wichtig ist, dass die Pflanze im Winter im Haus oder geschützt im Freien stehen sollte .
Daraus kannst du schnell einen Tee zubereiten oder ihn zielgerichtet in andere Teemischungen beimengen.
Thymian ist eine der wichtigsten "Husten- und Erkältungspflanzen".
Wofür wird die Teedroge unter anderem verwendet?
Husten, Bronchitis, Reizhusten (auch bei Kindern)
Erkältung
Entzündungen im Mund- und Rachenbereich
Blasenentzündungen
Krämpfe und Koliken im Magen und Darm
Vaginalpilz
Erschöpfung, Mutlosigkeit, Angstzustände
Thymian-Tee:
1 gehäufter TL getrocknetes Kraut in 1/4 l kaltes Wasser geben und kurz aufkochen lassen. Abseihen und schluckweise (bei Reizhusten mit Honig) trinken, oder
2 TL frischen Thymian mit 1/4 l kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen und trinken.
Inhalationen mit Thymiantee bei Husten und Erkältung helfen aufgrund der stark schleimlösenden Wirkung, den Schleim zu lösen um die Atemwege frei zu bekommen.
7.2 Kulinarik
Thymian speichert den Duft des Sommers. Deshalb darf er in keiner mediterranen Gewürzmischung fehlen. Aber auch als Einzelgewürz lässt sich Thymian bei zahlreichen Gerichten einsetzten.
So verleiht er Pizza- oder Quiche-Teig eine besonders aromatische Note. Aus den Blüten kann ein Blütensalz hergestellt werden, das nicht nur lecker schmeckt, sondern auch eine schöne Geschenkidee ist. Fleischgerichte werden durch Thymian bekömmlicher. Herbst- und Wintersuppen erhalten ein besonders schmackhaftes Aroma, wenn ihnen getrockneter Thymian zugesetzt wird.
Zum Würzen von Salaten, kann aus frischen Thymian ganz einfach ein Würzöl hergestellt werden:
Du nimmst je nach Flaschengröße ein paar Zweige frischen Thymian, gibst sie in eine weithalsige, ausgekochte, getrocknete Falsche und füllst diese mit gutem Oliven- oder Sonnenblumenöl auf. Wichtig ist, daß die Zweige vollständig mit Öl bedeckt sind. Das Öl eine Woche abgedeckt ziehen lassen und schon ist es fertig und kann nach belieben eingesetzt werden.
7.3 Räuchern
Getrockneter Thymian wirkt auch beim Räuchern reinigend und desinfizierend, er gibt Mut, um das Leben zu bewältigen. und kann helfen, alte Verletzungen zu erkennen und zu bearbeiten.
7.4 Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen
Nebenwirkungen
Thymian kann bei Überdosierung Bauchschmerzen verursachen. Aufgrund des Thymols, Thymian nicht länger als ein Monat einnehmen.
Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Kontraindikationen
In Schwangerschaft nur als Gewürz verwenden
8. Thymian in der Kommission E
Bezeichnung des Arzneimittels
Thymi herba, Thymus vulgaris
Bestandteile des Arzneimittels
Ätherisches Öl (Thymol), verschiedene Monoterpene,...
Pharmakologische Eigenschaften, Toxikologie
Antibakteriell, antimykotisch, antiviral, ...
Anwendungsgebiete
HMPC: u.a. Thymiankraut und Öl als Expektorans bei erkältungsbedingten Husten
ESCOP: u.a. innerlich bei Katarrhen der oberen Luftwege
Kommission E: u.a. Symptome von Bronchitis und Keuchhusten
Dosierung
Je nach Präparat (Packungsbeilage beachten)
Art der Anwendung
Teezubereitung, Säfte, Zäpfchen, Tropfen, Pastillen, Dragees, sowie zahlreiche Kombipräparate
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Keine bekannt
Im Bundesanzeiger veröffentlicht unter:
00325 Thymi herba / Thymiankraut BAnz. Nr.228 vom 05.12.1984
00325 Thymi herba / Thymiankraut - Berichtigung - BAnz. Nr.226 vom 02.12.1992 00325
Thymi herba / Thymiankraut - Berichtigung - BAnz. Nr. 50 vom 13.03.1990
9. Quellenangaben
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Pflanzen sicher erkennen
Inhaltsstoffe, wofür verwenden - richtig anwenden
Signaturenlehre, Wesen, Botschaft der Pflanze
astrologische Zuordnung der Pflanzen und deren Bedeutung
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