Der Apfelbaum gehört in seiner Kulturform bestimmt zu unseren beliebtesten Bäumen, denn seine Früchte sind nicht nur gesund, sondern lassen sich auch sehr gut konservieren. Als Nahrungsmittel, Heilmittel und Symbolpflanze gehen die Überlieferungen weit zurück.
Wobei der sogenannte “Urapfel” nichts mit unserem leckeren Tafelapfel zu tun hat. Denn der wilde Holzapfel, wie er auch genannt wird, war ein kleiner, holziger Apfel, der sehr sauer schmeckte. Erst durch Veredelung und Züchtung entstand schließlich der Kulturapfel, der aktuell über 30.000 Sorten umfassen soll. Leider sind es nur noch etwa 35 Sorten, die in den gemäßigten Zonen vertreten sind. Viele dieser Sorten enthalten aufgrund von Züchtung und Veredelung nur noch wenige der gesunden Phytonährstoffe. Hinzu kommt, dass Apfelbäume, vor allem in Plantagen, stark gespritzt werden müssen, um Pilz- und Schädlingsbefall zu vermeiden. So ist die Schale oft stark belastet. Der Apfel sollte mindestens gut gewaschen werden, besser wäre es, den Apfel zu schälen. Da aber die wichtigsten Nährstoffe in der Schale stecken, verliert der Apfel dadurch seinen Gesundheitswert. Um gesunde und nahrhafte Äpfel zu genießen, sollte unbedingt auf Bioäpfel und alte Sorten zurückgegriffen werden.
Inhalt
3.1. Standort
3.2 Apfelbaum erkennen
3.3 Apfelbaum verwechseln
3.4. Verwandtschaft des Apfelbaums
1. Exkurs - Geschichte des Apfelbaumes
Schon im 17. Jahrhundert soll es bereits über 200 Apfelsorten gegeben haben. Mitte des 19. Jahrhunderts waren laut Verzeichnis der Londoner Gartengesellschaft über 1400 Sorten bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts waren es schon über 20.000 Züchtungen.
Doch aufgrund von Wirtschaftlichkeit sind von den heute in Deutschland vorhandenen 1500 Sorten nur noch etwa 60 von Bedeutung.
Der Ursprung des Kulturapfels soll in Kleinasien liegen, von wo er über Griechenland und Italien nach Frankreich und Deutschland kam.
Dass in Gallien der Holzapfel vom Kulturapfel abgelöst wurde, ist den Römern zu verdanken, denn sie brachten den Galliern das Pfropfen bei. So entstand unter anderem auch das Apfelland Normandie, was für Cidre und Calvados bekannt ist.
Sicher ist der Apfel auch einer der sagenumworbendsten Früchte, wie zahlreiche Mythen zeigen.
Der goldene Apfel der Zwietracht: In der griechischen Mythologie soll ein goldener Apfel der Auslöser für den Trojanischen Krieg gewesen sein.
Die Äpfel der Hesperiden: In der griechischen Mythologie waren Hesperiden Nymphen, die einen Apfelbaum bewachten, der goldene Äpfel trug, die unsterblich machen sollten.
Avalon, laut keltischer Mythologie eine mythische Insel, die oft als "Apfelland" übersetzt wird. Sie soll ein Ort der Heilung und Wiedergeburt sein, zu der König Artus nach seiner letzten Schlacht gebracht wurde.
Der Apfel der Erkenntnis: Im Alten Testament ist der Apfel die verbotene Frucht, die Adam und Eva im Garten Eden aus dem Paradies vertrieben. Der Apfel wird daher oft als Symbol für Sünde und Versuchung interpretiert, obwohl eigentlich der Granatapfel die “verbotene Frucht” war.
Der Apfel - Sinnbild der Fruchtbarkeit: In vielen Kulturen gilt der reife rote Apfel als Sinnbild der Fruchtbarkeit, der Weiblichkeit und der Liebe. Ein Apfel steht ebenso für Kraft und Jugendlichkeit.
2. Pflanzenportrait: Apfelbaum
2.1. Standort
Der Apfelbaum hat kaum Ansprüche an Standort, mag aber nährstoffreiche Lehm- und Steinböden
2.2 Apfelbaum erkennen
Wie kannst du Apfelbaum erkennen?
Der Apfel gehört zur Familie der Rosengewächse
bis 10 m hoch
Blätter oval bis eiförmig, wechselständig mit gesägten Rand
die frostempfindlichen Blüten treiben im April aus, sind 2 bis 5 cm groß und treten einzeln oder in traubig-doldigen Blütenständen auf. Häufig treiben sie auch gleichzeitig mit Blättern auf.
Die Blütenfarbe geht von weiß bis rosa
Erntezeit: je nach Sorte von Juli bis Oktober
Apfelfarben variieren je nach Sorte und Sonneneinstrahlung von grün, gelb, orange, hellrot oder dunkelrot
Auch Geschmack und Konsistenz sind je nach Sorte variabel. Der Geschmack reicht von süß, herb bis säuerlich. Die Konsistenz geht von mehlig bis saftig.
2.3 Apfelbaum verwechseln
Solange keine Früchte erkennbar sind, ist die Verwechslung ist mit anderen Obstbäumen möglich.
2.4 Verwandtschaft des Apfelbaums
Zur Familie der Rosengewächse gehören unter anderem:
Birnbaum, Quitte, Rose, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren
3. Inhaltsstoffe des Apfels
Wasser: 85% eines Apfels besteht aus Wasser, was ihn besonders erfrischend macht.
Kohlenhydrate: Hauptsächlich in Form von Fruchtzucker, liefern sie dem Körper Energie.
Ballaststoffe: Fördern eine gesunde Verdauung und sättigen langanhaltend.
Pektin: Geliermittel und Ballaststoff, ist unverdaulich und trägt daher zur gesunden Verdauung bei
Vitamine:
Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und schützt die Zellen vor freien Radikalen.
B-Vitamine: Sind wichtig für den Stoffwechsel und das Nervensystem.
Vitamin E: Ein weiteres Antioxidans, das die Zellen schützt.
Mineralstoffe:
Kalium: Wichtig für den Blutdruck und die Nervenfunktion.
Kalzium: Für starke Knochen und Zähne.
Magnesium: Beteiligt an vielen Stoffwechselprozessen
Eisen, Kupfer, Zink
.
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Flavonoide (Quercetin): Wirken antioxidativ und entzündungshemmend (Quercetin kann das Herz schützen und Allergierisiko senken)
4. Apfel - Richtiges Ernten und Aufbewahren
Wann ist die richtige Erntezeit?
Je nach Sorte geht die Ernteperiode von August bis Oktober
5. Apfel - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen.
Hausapotheke
Ein Apfel schmeckt nicht nur hervorragend, er ist auch eine wertvolle Frucht für deine Gesundheit und kann als Heilmittel für die Hausapotheke betrachtet werden. Nachfolgend ein paar Vorschläge:
Durchfall: das Pektin fein geriebener Äpfel (ohne Schale) als alleinige Nahrung, schützt Darmwand und bindet Toxine
Verstopfung: die Ballaststoffe des Apfels mit Schale, sowie das Pektins führen zur Anregung der Darmperistaltik
Erkältungen: naturtrüber Apfelsaft (je trüber desto besser, sowie ohne Zuckerzusatz) trägt zur Stärkung des Immunsystems bei
Cholesterinsenker: das Pektin bindet Cholesterin und trägt zum Schutz der Gefäße bei, und beugt somit Herz- und Kreislauferkrankungen vor
Krebsprophylaxe: neueren Studien zufolge soll der tägliche Verzehr von Äpfeln dazu beitragen, das Risiko bestimmter Krebsarten zu senken. Dabei ist es besonders wichtig, auf Bioäpfel und alte, nährstoffreiche Sorten zu achten.
zur Stärkung der Nieren, verbunden mit Entgiftung und Entsäuerung (ja, Apfelessig ist tatsächlich ein Basenmittel), hilft es kurmäßig für 4 Wochen, täglich ein bis zwei Gläser verdünnten Apfelessig vor den Mahlzeiten zu trinken.
Insektenstiche und Verbrennungen ersten Grades: ein Umschlag mit naturtrüben Apfelsaft lindert Schmerz und Juckreiz. Wichtig dabei ist, dass die Haut intakt ist.
"an Apple a day keeps the doctor away" - dieses alte englische Sprichwort, das übersetzt etwa heißt: "Ein Apfel am Tag hält dir den Arzt vom Leib", drückt aus, wie geschätzt und wertvoll der Apfel auch als gesundheitliche Vorsorge schon seit langer Zeit ist. Dieser Ernährungstipp ist ganz nebenbei noch seeehr schmackhaft 😊.
Kulinarik
Apfelkompott als Dessert oder Beilage zu verschiedenen Speisen (ich mache oft, wenn Nudeln übrig bleiben, ein Resteessen. Dabei dünste ich Zwiebeln an, gebe die Nudeln vom Vortag zu, brate sie knusprig an und rühre zum Schluss Eier und nach Belieben geriebenen Käse darunter. Dazu gibt es immer Apfelkompott mit Zimt)
Apfelstrudel, Apfelkiachl, Apfelkuchen in allen Variationen
Getrocknete Apfelringe sind ein leckerer Snack und lassen sich ganz leicht selber machen.
Apfelessig, Apfelmost, Apfelwein, Cidre, Calvados (Apfelbranntwein aus der Normandie)
Da Äpfel nachreifen, wird das Reifegas Ethylen freigesetzt, was zur schnelleren Reifung des anderen Obstes führt.
Äpfel kühl und bei hoher Luftfeuchtigkeit lagern. Je länger Äpfel gelagert werden, desto mehr Nährstoffe verlieren sie. Äpfel lassen sich klein geschnitten oder als Apfelmus sehr gut einfrieren, sie verlieren dabei kaum ihre Nährstoffe.
Kontraindikationen:
Allergien und Kreuzallergien
Nebenwirkungen:
Werden Äpfel nicht ausreichend gekaut, kann es zu Magenbeschwerden kommen
6. Tipp von der Heilpraktikerin
Der Apfel in all seinen Verwendungsmöglichkeiten trägt maßgeblich zur gesunden Lebensweise bei. Gerade in der Winterzeit empfehle ich nicht nur als “Medizin”, sondern auch als leckeren Glühweinersatz ohne Zucker und künstliche Aromen.
Mein Lieblingsrezept ist folgendes: naturtrüben Apfelsaft mit Gewürzen wie Zimt und Ingwer (auch Orangenschalen, Sternanis, Nelken oder andere Gewürze sind möchlich) erhitzen, nicht kochen! Gewürze abseihen und Saft heiß, bzw warm trinken. Werden Orangenschalen verwendet, diese nicht zu lange im Saft lassen, da diese mit der Zeit bitter werden.
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