Inhalt
1. Exkurs - Geschichte zum Lungenkraut
2. Signatur der Pflanze
3. Pflanzenportrait: Lungenkraut
3.1 Lungenkraut erkennen
3.2 Lungenkraut verwechseln
4. Inhaltsstoffe Lungenkraut
5. Lungenkraut - Richtiges Ernten
5.1 welche Pflanzenteile verwenden
5.2 richtiger Erntezeitpunkt
6. Lungenkraut - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen
6.1 Lungenkraut in der Hausapotheke
6.2 Lungenkraut in der Kulinarik
6.3 Lungenkraut in der Tiermedizin
6.4. Kontraindikationen und Nebenwirkungen
7. Tipp von der Heilpraktikerin
1. Exkurs - Geschichte zum Lungenkraut als Heilmittel
Zahlreiche Geschichten über das Lungenkraut machen es zu einer magischen Pflanze. Sie zeigt nämlich sehr auffällig, dass sie bestäubt worden ist. Denn sind ihre Blüten anfangs rosa, werden sie innerhalb von ein paar Tagen nach der Bestäubung blau-violett.
Was ihr in manchen Gegenden den Namen "Adam-und-Eva-Blume" oder "Hänsel und Gretel-Blume" gibt.
Aber nicht nur über die Blüten, auch über die Blätter ranken sich zahlreiche Geschichten. So sollen die hellen Flecken auf den Blättern laut der Überlieferung von der Milch der heiligen Maria kommen, welche beim Stillen des Jesuskindes auf den Boden, bzw. auf die Blätter des Lungenkrauts fielen.
Obwohl es im Altertum kaum als Heilpflanze bekannt war, scheint das kieselsäurehaltige Kraut im Laufe der Zeit den Weg in die Volksheilkunde gefunden zu haben.
Erst aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter mit der Lunge, wurde in der Volksmedizin wohl die Wirksamkeit bei Lungenkrankheiten bestätigt. Was vor allem auf dem hohen Gehalt an Kieselsäure zurück zuführen ist, den diese lässt das Lungengewebe elastischer werden und festigt es zugleich.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Pulmonaria den Organen Dickdarm und Lunge zugeordnet und findet zahlreiche Anwendungen.
In der modernen Medizin wird das Lungenkraut kaum verwendet.
Der Honig von Bienen, die ihre Stöcke in der Nähe von Lungenkraut stehen haben, soll besonders schmackhaft sein.
2. Signatur der Pflanze
Name: „Pulmonaria“ bedeutet übersetzt: „lungenkrank“, Nach Hildegard von Bingen wurde sie vermutlich Lungenwurz genannt.
Volksname in England: Ladies milk sile – „unserer lieben Frau Milchflecke“ (man sah in den gefleckten Blättern getropfte Milch der Heiligen Jungfrau Maria)
weitere Volksnamen: Hänsel und Gretel, Fleisch und Blut, Bayern und Franzosen (bayrische Soldaten hatten blaue Uniformen, französische rote Hosen)
Bedeutungen aus der Signaturenlehre:
• Große Blätter = Lunge
• Weiße Flecken = Lunge
• Kieselsäure = Struktur, Festigkeit, Lunge
• Astrologische Zuordnung: Merkur, Mond, Saturn
• Eigenschaften: vor allem Merkur
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3. Pflanzenportrait: Lungenkraut
3.1 Lungenkraut erkennen
Wie kannst du das Lungenkraut erkennen?
Blüten: rosa und blau/violett (Farbe ändert sich nach Bestäubung); glockenförmig mit langen Hüllblättern; Blütezeit April bis Mai
Blätter: groß-flächige, oval, spitz zulaufend, graugrün mit weißen Flecken; Blattstiel geht an Stängel über (Flügel)
Früchte: glänzend braune bis schwarze Nüsschen, ca. 3 – 4 mm groß
3.2 Lungenkraut verwechseln
Die Verwechslung mit anderen Raublattgewächsen ist theoretisch möglich, aber nicht zur selben Jahreszeit.
4. Inhaltsstoffe des Lungenkrauts
Kieselsäure - stärkende und reinigende Wirkung auf das Lungengewebe
Schleimstoffe - befeuchten und beruhigen Schleimhäute
Flavonoide - entzündungshemmend
Gerbstoffe - reizlindernd und keimhemmend
Allantoin - unterstützt die Heilungsprozesse der Haut
5. Lungenkraut - Richtiges Ernten
5.1 Welche Pflanzenteile verwenden?
Essbar sind ist die Pflanze ohne Wurzel. Dabei werden die Blätter und Blüten über dem Boden abgeschnitten. Bitte nicht ausreißen, da sonst die Pflanze zerstört wird.
5.2 wann ist der richtige Erntezeitpunkt?
Die Blätter können von März bis April zum Beispiel in Salaten verwendet werden.
Die Blüten werden von März bis Juni frisch oder getrocknet verwendet.
6. Lungenkraut - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen.
6.1 Lungenkraut in der Hausapotheke
Die Wirksamkeit erstreckt sich vom Mund über Rachen und Lunge bis hin zum Darm (was in der TCM den Einsatz bei Lungenerkrankungen genauso erklärt, wie bei der Therapie von Hämorrhoiden)
Wirkungen:
auswurffördernd
reizlindernd
bindegewebsstärkend
antidiarrhoisch
wundheilend
Aufgrund der reizlindernden Wirkung auf die Schleimhäute im Atem- und Verdauungstrakts lässt sich das Lungenkraut einsetzten...
als Tee bei allen Atemwegserkrankungen, wie Husten, Bronchitis, Entzündungen von Mund, Rachen und Kehlkopf (auswurffördernd, schleimbildend, Lungengewebe festigend)
zur Reizlinderung bei Husten, Kehlkopfentzündung, Rachenentzündung
bei Magenschleimhautentzündungen, Darmentzündungen, Hämorrhoiden
zur Wundbehandlung wird das Pulver der getrockneten Blätter als Wundpuder verwendet
Heilpflanze für Tiere;
Anwendungen:
Tee: 1-2 TL des Krauts mit ca 1/4 Liter kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen, max. 3 Tassen täglich trinken oder bei Halsschmerzen zum Gurgeln verwenden
Tinktur, Essenz
Lungenkraut-Wein nach Hildegard von Bingen
Pulver der getrockneten Blätter
Frischpflanzenpresssaft, kann zur Haltbarmachung mit Honig verrührt werden
Früher war “Lungenbier” bekannt; Lungenkraut wurde in Bier erhitzt, noch warm trinken
äußerlich für Umschläge oder Bäder
Tee zur Stärkung der Lunge und bei unproduktiven Husten
10g Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
10g Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
20g Isländisch Moos (Cetraria islandica)
10g Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)
20 g Alant (Inula helenium)
6.2 Lungenkraut in der Kulinarik
Schmeckt sehr gut in Gemüsegerichten, Suppen, Wildkräuterspinat,…
Ganze Blätter in verquirlte Eier geben, ausbacken
6.3 Lungenkraut in der Tiermedizin
Leiden Haustiere unter Husten, soll pulverisiertes Kraut und Wurzel Linderung verschaffen. Dabei wird das Pulver mit wenig Salz vermengt und und unter das Futter gemischt
die Früchte des Lungenkrauts als Futterbeigabe von Hühnern soll die Eiproduktion anregen
6.4 Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Bei richtiger Dosierung keine bekannt
7. Tipp von der Heilpraktikerin
Obwohl das Lungenkraut zu den ganz großen im Frühling gehört, so nimmt es bei den Heilpflanzen eher eine Nebenrolle ein. Es kann aber in Kombination mit anderen Heilpflanzen vor allem bei Erkrankungen, die die Lungen schwächen oder schädigen zur Stärkung einen wichtigen Beitrag leisten.
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